Anfang Juni hatte die Vorsitzende der Frauen Union Rhein-Neckar, Annette Dietl-Faude, zur 44. Kreisversammlung ins Restaurant „Rondeau“ nach Hockenheim eingeladen. Die Neuwahl des Kreisvorstandes unter der professionellen Leitung der Ehrenvorsitzenden Dr. h.c. Diemut R. Theato und der stellvertretenden Bezirksvorsitzenden der FU Nordbaden Ulrike Hoffmann bestimmte den formalen Teil der Versammlung. Wie nicht anders zu erwarten, wurde die Vorsitzende Annette Dietl-Faude mit überwältigender Einstimmigkeit in ihrem Amt bestätigt. Ebenfalls mit großer Mehrheit wurden Frau Christiane Haase (Schriesheim), Frau Agnes Thuault-Pfahler (Reilingen) und Frau Tina Wagner (Wiesloch) zu ihren Stellvertreterinnen gewählt. Als Schriftführerin wurden Ingeborg Vogt (Dossenheim), zur Pressesprecherin Karin Koch (Schönbrunn) und als Internetbeauftragte Frau Bettina Winter (Oftersheim) gewählt. Zehn Beisitzerinnen - Birgit Fritz (Dossenheim), Brigitte Gutfleisch (Ladenburg), Ute Hoffmann (Reiligen), Anemone Kühne-Grewe (Hemsbach), Sabrina Kolb, (Schwetzingen), Ulrike Krause (Oftersheim), Ulla Mack (Hockenheim), Gerdi Matzat (Laudenbach), Cornelia Rösch (Oftersheim)und Farida Schreiner (Laudenbach) - werden den Vorstand mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen bereichern.
In ihrem Jahresrückblick ging die Vorsitzende auf die gerade zurückliegenden Europa-, Kreistags- und Kommunalwahlen ein und beleuchtete das Ergebnis. Die einzelne Aufzählung der zahlreichen Aktivitäten der Frauen Union auch in den Ortsverbänden hätte den Rahmen des Abends, im Hinblick auf das straffe Programm und die Vielzahl der Aktionen, gesprengt. Die Vorsitzende verwies daher auf den umfassenden Geschäftsbericht in den Tagungsunterlagen und die besonderen Highlights, wie z.B. die jährlich durchgeführte Weihnachtsspendenaktion, im letzten Jahr an die „Stiftung Courage“ am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsklinik Heidelberg , sowie den FU Bezirksdelegiertentag der FU Nordbaden 2017 und den FU Landesdelegiertentag 2018, der jeweils in Oftersheim stattgefunden hatte.
Mit großem Beifall wurden die Grußworte des stellvertretenden Kreisvorsitzenden Karl Klein, MdL, und der Abgeordneten Claudia Martin, MdL entgegengenommen. Karl Klein betonte die Wichtigkeit gerade der Frauen Union für die politische Arbeit in den Parlamenten. Initiativen und Gedankenanstöße aus den weiblichen Reihen sind für eine ausgewogene Gesellschaftspolitik unverzichtbar. Dazu dankte er allen anwesenden aktiven Politikerinnen im Kreistag und den kommunalen Parlamenten für ihr Engagement.
Frau Prof. (apl.) Dr. Nicole Marmé stellte in ihrem Gastvortrag die heutige Situation in den MINT-Fächern vor, die nach wie vor männlich dominiert sind, und die zukünftigen Herausforderungen der Arbeitswelt 4.0. Der rasante Wandel durch die Digitalisierung wird auch zu massiven Veränderungen der Berufslandschaft führen. Gerade zu heftigste Proteste erntete ihre These, dass Fleiß, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, die deutschen Tugenden, das Anforderungsprofil einer Stellenanzeige nicht mehr prägen, sondern durch „Zukunftskompetenzen“ wie Teamfähigkeit, Problemlösekompetenz, Digital- und IT- Kompetenz auf die hinteren Ränge verschoben würden.
Der Schwerpunkt ihrer Ausführungen lag jedoch auf dem Projekt Girl’s Digital Camps, ein Förderprogramm des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg, mit dem Ziel, jungen Frauen frühzeitig die Chancen digitaler Kompetenzen und Berufe zu vermitteln.
So ist aus vielen wissenschaftlichen Studien bekannt, dass Jungen und Mädchen generell gleiche kognitive Voraussetzungen und Fähigkeiten haben, Mädchen jedoch oft das Interesse an naturwissenschaftlich-technischen Berufen verlieren und eher zu sprachlichen oder sozialen Berufen tendieren. Lediglich im Fach Biologie hält sich ein ungefähres Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern.
Möglicherweise können sich die Mädchen und Schülerinnen nicht an weiblichen Vorbildern und deren Lebenswegen identifizieren. Auch wissenschaftlich begründete unterschiedliche Herangehensweisen an Problemlösungen führen dazu, dass sich Mädchen unberechtigterweise zu wenig zutrauen.
Mit dem Projekt Girl’s Digital Camps werden den Mädchen und Schülerinnen aller Altersgruppen Möglichkeiten zur Identifikation und Erfolgserlebnissen geboten, um so den Weg in die entsprechenden Berufsfelder offen zu halten. Konkret werden viele mehrtägige Akademien durchgeführt, bei denen unterschiedliche IT-Themen mit interessanten Anwendungen (Kunst & Coding, IT & Mode, soziale Innovationen) verbunden werden, für die sich insbesondere Mädchen interessieren. Mehr Informationen dazu finden sich unter www.gdc-heidelberg.de.
Kein Wunder, dass der pointierte Vortrag eine spannende und vielseitige Diskussion unter den über 30 Teilnehmerinnen ausgelöst hat, die mit Sicherheit dazu führt, die Augenmerk mehr auf Frauen in MINT-Berufen zu richten.
Karin Koch

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